Sarah O’Connor ist neues Mitglied der Leopoldina
Der Naturstoffchemikerin und Direktorin am Max-Planck-Institut für chemische Ökologie in Jena wurde zum Mitglied der deutschen Nationalen Akademie der Wissenschaften gewählt
Die Jenaer Max-Planck-Direktorin Sarah O’Connor ist zum neuen Mitglied der Sektion für Organismische und Evolutionäre Biologie der Leopoldina gewählt worden. Die Aufnahme in die älteste naturwissenschaftliche Gesellschaft im deutschsprachigen Raum ist eine herausragende wissenschaftliche Ehrung in Deutschland. Die US-Amerikanerin ist eine führende Expertin auf dem Gebiet der Naturstoffforschung. Die Chemikerin widmet sich der Frage, wie Pflanzen wichtige chemische Inhaltsstoffe produzieren und entschlüsselt die biochemischen Prozesse und die damit verbundenen enzymatischen Schritte bei der Biosynthese medizinisch interessanter pflanzlicher Wirkstoffe.

Sarah O’Connor, die 2023 mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet wurde, forscht seit 2019 am Max-Planck-Institut für chemische Ökologie in Jena. Als Leiterin der Abteilung Naturstoffbiosynthese widmet sie sich gemeinsam mit ihrem Team der Erforschung der Biosynthese vielfältiger Stoffwechselprodukte von Pflanzen und Tieren. Diese Verbindungen, die oft für ihre pharmazeutische Wirkung bekannt sind, wecken besonderes Interesse in der Medizin. Ihr Fokus liegt auf Alkaloiden und Iridoiden – komplexen Molekülen mit faszinierenden biologischen Eigenschaften.
Im Zentrum ihrer Arbeit steht die Frage, wie Pflanzen und Tiere diese chemischen Verbindungen herstellen und wie sich die dazugehörigen Stoffwechselwege im Laufe der Evolution entwickelt haben. Um diese Rätsel zu lösen, entwickeln Sarah O’Connor und ihr Team innovative Methoden zur Entschlüsselung der Biosynthesewege und stellen die neuartige Stoffwechselwege auch gentechnisch her. Ziel ist es, die grundlegenden biologischen und chemischen Mechanismen zu verstehen, die hinter der Biosynthese dieser wertvollen Naturstoffe stehen – eine Forschung, die langfristig neue Perspektiven für die Medizin und Biotechnologie eröffnet.
Sarah O’Connor freut sich sehr über ihre Wahl in die Leopoldina. „Es ist eine große Ehre, in die Nationale Akademie Deutschlands gewählt worden zu sein. Ich hoffe sehr, dass ich einen Beitrag zu der großartigen Wissenschaftslandschaft in Deutschland leisten kann“, sagt sie.Die Leopoldina wurde 1652 gegründet und ist damit eine der ältesten Wissenschaftsakademien der Welt. Ihr Auftrag: die Förderung der Wissenschaft zum Nutzen von Mensch und Natur. Als Nationale Akademie nimmt die Leopoldina unabhängig und wissenschaftlich fundiert zu gesellschaftlich relevanten Themen Stellung und berät Politik und Öffentlichkeit.
Die Mitgliedschaft in der Leopoldina gilt als eine der höchsten Auszeichnungen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland. Herausragende Expertinnen und Experten werden von Mitgliedern der Akademie vorgeschlagen und in einem mehrstufigen Auswahlverfahren aufgenommen. Die Mitglieder bringen ihre Expertise zu zentralen Themen wie Grüne Gentechnik, Klimaforschung, Energiewende oder Biodiversität ein und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung globaler Herausforderungen. Die neu gewählten Mitglieder der Klasse II - Lebenswissenschaften wurden diese Woche bekannt gegeben. Die Überreichung der Mitgliedsurkunden durch Leopoldina-Präsidentin Prof. Dr. Bettina Rockenbach findet am 9. April 2025 statt.
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